Weitere Testverfahren für deine Farben

Bisher hast du gelernt, wie du selbst Rezepturen für deine Farbe entwickelst, deine Farbe herstellst und dein Farbergebnis, sowie die Auftragbarkeit und den Geruch bewerten kannst.

Im Folgenden wollen wir dir weitere mögliche Testverfahren für deine eigenen Farben vorstellen.

Um effektiv zu arbeiten, ist es praktisch, wenn du nur die Farben testest, die bisher deine Anforderungen erfüllt haben. So kannst du zum Beispiel Farbrezepte Ausschließen die zu dünn oder dick waren.

Haltbarkeit

Es ist praktisch, wenn deine Farben lange haltbar sind und du sie so längere Zeit nach der Herstellung noch verwenden kannst.

Generell kann man zwei Arten von Haltbarkeitstest unterscheiden:

  • Variante 1: Haltbarkeit ohne Verwendung: Die Farbe wird im verschlossenen Glas aufbewahrt und nur zum Prüfen der Haltbarkeit einmal pro Tag geöffnet.
  • Variante 2: Haltbarkeit mit simulierter Verwendung:Der Test erfolgt wie bei Variante 1. Allerdings wird in einem Abstand von ein paar Tagen immer wieder etwas Farbe entnommen und auf ein Papier gemalt. Du musst dazu festlegen, wie oft du diese Entnahme machen willst! Durch das Eintauchen des Pinsel kommen Fremdstoffe in die Farbe, was deren Haltbarkeit verringern könnte.

Um zu entscheiden, wann deine Farbe nicht mehr verwendbar ist, kannst du verschiedene Kriterien festlegen:

  • die Farbe schimmelt oder riecht unangenehm
  • die Farbe ist eingetrocknet
  • die Farbe verliert stark an Farbstärke

Du musst vor Beginn des Haltbarkeitstest festlegen und notieren, nach welchen Kriterien du den Verderb deiner Farbe festlegst!

Weiterhin musst du entscheiden, ob du die Farbe dauerhaft im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur lagerst.

Liste der Haltbarkeit

In unserer Musterliste für die Haltbarkeit findest du Spalten für beide Varianten. So kannst du testen, ob die Lagerung im Kühlschrank die Haltbarkeit verlängert.

Notiere dir oben in der Liste die durchschnittlichen Temperaturen bei denen die Farbe lagert!

In der ersten Spalte der Tabelle notierst du die Versuchsnummer der getesteten Farbe! So findest du schnell das passende Rezept.

In den nächsten Spalten notierst du, wie lange die Farbe hielt! Das ist die Zeit zwischen der Herstellung und dem Tag bevor du sie für nicht mehr Verwendbar erklärt hast.

Beispiel: Am 11. Tag nach der Herstellung zeigte die Farbe Schimmel. Damit war sie 10 Tage haltbar.

In der letzten Spalte kannst du zum Beispiel notieren, warum die Farbe aus deiner Sicht nicht mehr verwendbar ist.

Datei: Haltbarkeitstabelle

Test auf Ausbleichen auf Papier

Das mit deinen Farben gemalte Bild soll natürlich lange in schönen kräftigen Farben strahlen. Mit Hilfe dieses Tests, kannst du herausfinden, ob Sonnenlicht deine Farben verblassen lässt.
Dazu solltest du das mit deinen verschiedenen Farben gemalte Bild mehrere Tagen, besser Wochen unter verschiedenen Bedingungen lagern und danach die Farbstärke vergleichen.

Mögliche Bedingungen:
• Komplette Lagerung im Dunklen, zum Beispiel in einer lichtdichten Mappe
• Lagerung im Schatten in einem Zimmer
• Lagerung an einer Stelle die viel direktes Sonnenlicht abbekommt, z.B. bei einem Fenster.

Mischbarkeit der Farben

Du kannst auch testen, ob sich deine Farben mischen lassen, um so neue Farben herzustellen.

Du kannst entweder die Farben direkt in einer kleinen Schüssel vermischen oder diese beim Auftragen auf dem Papier zusammenbringen!

Test durch weitere Personen

Bisher hast du deine Farben nur selbst beurteilt. Bei der Entwicklung eines Produktes ist es jedoch wichtig, dass es möglichst vielen Menschen gefällt und von ihnen verwendet werden würde.

Mit einem Produkttest kannst du herausfinden, wie gut andere Personen die Eigenschaften deines Produkts finden, was ihnen gefällt und was du noch verbessern kannst.

Vor einem Produkttest musst du entscheiden, an welche Altersgruppe sich dein Produkt hauptsächlich richtet. Das können Kinder im Kindergarten sein, Grundschulkinder, ältere Kinder und Jugendliche, Erwachsene oder alle Altersklassen.

Diese „Kundengruppe“ soll dein Produkt dann auch testen.

Dazu gibst du ihnen Proben deiner Farben sowie einen Fragebogen, mit Fragen zu Eigenschaften, die dir wichtig ist. Die Fragen müssen klar formuliert sein. Lass den Fragebogen am Besten vor der Verwendung von einer Person gegenlesen!

Deine Farbproben musst du mit der Bezeichnung ihrer Farbe (z.B. Hellgelb) beschriften!

Am einfachsten Auswerten kannst du die Fragebögen, wenn du verschiedene Bewertungen zum ankreuzen verwendest.

Beispiel:

Würdest du meine Farbe zum Malen in der Schule verwenden?

__ Ja ___ manche Farben __ Nein

Du kannst auch nach einer Begründung für die Entscheidung fragen!

Beispiele für Fragen auf dem Fragebogen:

  • Wie gut lassen sich meine Farben auftragen?
  • Magst du den Geruch meiner Farben?
  • Würdest du meine Farben in der Schule / dem Kindergarten verwenden?
  • Würdest du Zuhause mit meinen Farben malen?
  • Sind dir meine Farben kräftig genug?
  • Trifft die Farbe den angegeben Farbton (Bsp. Ist meine orange Farbe deiner Meinung nach wirklich orange)?
  • Welche meiner Farben gefallen dir am Besten?

Gestaltung des Fragebogens:

  • Oben sollte dein Name und das Projekt stehen
  • Darunter solltest du Felder für Geschlecht und Alter einbauen
  • Danach folgt der Fragebogen mit den Feldern zum Ankreuzen
  • Statt Beschreibungstexte kannst du auch Emojis zum Ankreuzen verwenden. Du musst dann aber irgendwo auf dem Fragebogen deren genaue Bedeutung erklären!
  • Unten sollten einige Zeilen für Bemerkungen sein.